Mit dem Shuttlebus von Museum zu Museum

von Emil Stöckli

«Museen – Zukunft lebendiger Traditionen»: Unter diesem Motto findet am Sonntag, 19. Mai, der internationale Museumstag statt. Einen Blick in längst vergangene Zeiten ermöglichen auch die vier bestehenden Reider Museen und bringen dabei ihre Gäste in Fahrt. 


Vier Reider Museen geben am 19. Mai gemeinsam Einblick in ihr Reich. Unser Bild stammt aus dem Aecherli-Museum. Foto WB-Archiv/ Stefan Bossart

Vier Museen haben in Reiden ihr Zuhause. Und sie spannen am internationalen Museumstag zusammen: Am Sonntag, 19. Mai, können sich die Besucherinnen und Besucher bequem von einem Kleinod zum anderen bewegen, kursiert zwischen diesen doch ein Shuttlebus. Für einen Unkostenbeitrag von acht Franken (Kinder gratis) können die Gäste bei einem der Museen zusteigen, sich von Kunst zu Kultur chauffieren lassen und dabei über Reider Industriegeschichte staunen oder Fotos eines Dorfes besichtigten, dass sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert hat. 

 

Robert Spreng Sammlung

Haben Sie gewusst, dass sich in Reiden eine wunderbare Kunstsammlung versteckt? In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sammelte Robert Spreng, ein bekannter Fotograf aus Basel, mit Sorgfalt und Intuition Bilder, Glasmalereien und Skulpturen. Er schenkte später rund 160 Kunstwerke aus der Basler Kunstszene an die Gemeinde Reiden. Die wertvolle Sammlung, die von Isabelle Hadorn betreut wird, kann im Johanniter-Schulhaus besichtigt werden. 

 

Dorfmuseum Langnau-Mehlsecken

Bilder mit Ansichten aus Langnau und Reiden können auch im alten Schulhaus in Mehlsecken bestaunt werden. Der Verein «Dorfmuseum Langnau-Mehls­ecken» präsentiert verschiedene Werke des bekannten Malers Johann Othmar Döbeli aus Zofingen sowie des einheimischen Künstlers Dick Ortelli. Auch einige Skulpturen des einheimischen Bildhauers Paul Oetterli sind ausgestellt. Viel Beachtung dürfte neben verschiedenen Objekten aus längst vergangenen Tagen die Sonderausstellung mit Fotografien des verstorbenen Langnauers Robert Brunner finden, die von Heinrich Häfliger und Hermann Keist zusammengestellt wurde. 

 

Musée 34

In den Kellerräumen des Hauses an der Reider Hauptstrasse 34 hat Hanspeter Wyss eine vielfältige Sammlung zusammengetragen. Das Gebäude wurde 1889 von Ludwig Meyer erbaut, der damals das grösste Versandhaus der Schweiz betrieb. Diese Tatsache inspirierte Wyss zu seiner Sammeltätigkeit, die einen Einblick in die Tätigkeit der ehemaligen Firma bietet. Er verfügt zudem über eine interessante Bildersammlung «Alt Reiden» von Wilhelm Elmiger. Die Aufnahmen aus der Zeit von 1900 – 1930 sind auf Glasplatten-Negativen erhalten. Mehr als 80 Fotos, entsprechend dokumentiert, hängen an den Wänden des Musée 34, in dem ebenfalls Werke von Dick Ortelli zu bestaunen sind. Erinnerungen an den «Riesen von Reiden», an das ehemalige Restaurant Eisenbahn, wie auch alte Radios und Telefone bilden einen weiteren Bestandteil der interessanten Privatsammlung. 

 

Aecherli-Museum

Die in der Garderobe der ehemals führenden Schweizer Landmaschinen-Firma stationierte Sammlung wurde vor zwei Jahren eröffnet und will der Bevölkerung ein Stück Industriegeschichte zeigen. Das von Alfred und André Leiser initiierte Museum gewährt einen Einblick in die Tätigkeit des Unternehmens, das während seines 75-jährigen Bestehens Tausende von Pumpen, Rührwerken, Motormäher, Einachser und Traktoren produzierte. Mit einem Kurzfilm wird dem Besucher ein erster Überblick über die Entwicklung der Firma vermittelt. Die Sammlung wird laufend ergänzt und soll dereinst eine umfassende Werkschau umfassen, die einen Querschnitt über das mehr als 50 Produkte-Modelle umfassende Aecherli-Angebot zeigen soll.

Die Betreuer der vier Museen freuen sich auf einen grossen Besucheraufmarsch.

Dienstag, 14. Mai 2019, Willisauer Bote, Nr. 38